Bodensee? Nein, Danke!
So, oder so ähnlich könnte es wohl in den kommenden Jahren immer öfter heißen, wenn es um die Planung des Urlaubs geht.
Diese Erkenntnisse stammen aus der Studie „Akzeptanz von Windenergieanlagen in deutschen Mittelgebirgen" des CenTouris, dem Zentrum für marktorientierte Tourismusforschung an der Universität Passau. Die repräsentative Panelbefragung wurde vom Bundesverband Deutsche Mittelgebirge e.V. in Auftrag gegeben.
Obwohl 47 Prozent der Mittelgebirgsurlauber und potenziellen Urlauber Windräder als Symbol der Energiewende betrachten, sind sich gleichzeitig ein Drittel der Befragten bewusst, dass sie sich durch Windräder in der Nähe ihrer Unterkunft gestört fühlen würden. Zusätzlich würden 22 Prozent der Mittelgebirgsurlauber der letzten fünf Jahre einen Urlaubsort im Mittelgebirge ablehnen, wenn dort Windenergieanlagen stehen.
Dass ein so massiver Rückgang des Fremdenverkehrs auch gravierenden Folgen für die Kaufkraft am Ort und somit auch für die Nahversorgung in der Region hat wird oft übersehen. Die selbsternannte Windenergiehauptstadt Lichtenau in NRW mußte bereits 2014 damit leidvolle Erfahrung machen. Laut statistischem Jahrbuch brachen dort die Übernachtungszahlen massiv ein
Umfrage der HFU zum Thema
Die Hochschule Furtwangen University (HFU) hat dazu bereits im Jahr 2014 eine Umfrage zum Thema gemacht:
„Tourismus und Energiewandel in Deutschland am Beispiel Schwarzwald – beeinflusst die Aufstellung von Windkraftanlagen die Entscheidung von Urlaubern“.
Auch diese Studie kommt zu dem Schluß, dass mit einem Rückgang des Fremdenverkehrs nach Errichtung eines Windparks zu rechnen ist. Etwa 30 Prozent der Urlauber würden in dieser Region nicht wieder Urlaub machen.
Laut einer anderen Studie der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft wurde festgestellt, dass die Störempfindlichkeit gegenüber Windkraftanlagen mit zunehmendem Alter steigt. Beeindruckende 45 Prozent der Befragten empfinden Windkraftanlagen in Landschaftselementen als störend. Diese Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass sich die Ablehnung von Windkraftanlagen in den Buchungszahlen widerspiegeln wird. Die Region um den Schienerberg und den gesamten Untersee bietet eine erlebnisreiche Naturumgebung, die die Sehnsucht nach unberührter Natur als Ausgleich zur urbanisierten Umwelt erfüllt. Diese naturverbundene Landschaft ermöglicht Entschleunigung und fördert die physische und psychische Gesundheit.
Attraktive Landschaften, Aussichtspunkte, Ortsbilder, Premiumwanderwege und artenschutzrechtlich sensible Bereiche sind besondere Anziehungspunkte, auch außerhalb von Landschaftsschutzgebieten.
Die geplante Errichtung von vorläufig fünf Windkraftanlagen in einem sensiblen Landschaftsschutzgebiet, mitten in einer Touristenhochburg, hätte erhebliche Auswirkungen auf den Fremdenverkehr der Höri und rund um den Untersee.