(Quelle: "Leading Edge erosion and pollution from wind turbine blades" , Asbjørn Solberg, Bård-Einar Rimereit and Jan Erik Weinbach
“THE TURBINE GROUP” JULY 2021)
Mikroplastik - Erosion der Rotorblätter
Ein Problem, verursacht durch Windparks, das bisher weniger im Fokus der Öffentlichkeit stand, ist die Emission von Mikroplastik durch die Errosion der Vorderkanten der Rotorblätter von Windkraftanlagen. Ein modernes Rotorblatt ist aus faserverstärkten Kunststoffen aufgebaut und hat eine Rotorblattlänge von bis zu 80 m Länge. Zur Anwendung kommen meist Glasfasern oder Kohlenstofffasern, die in eine Kunststoffmatrix von Epoxidharz eingebettet sind. Die Rotoren einer modernen Windkraftanlagen haben eine Oberfläche von ca 250 qm. Diese Fläche, die allen Umwelteinflüssen wie UV, Regen, Schnee, Hagel und Wind aber auch Anflug von Insekten und Vögeln ausgesetzt ist, erodiert mit der Zeit und setzt die eingebetteten Fasern und das ausgehärtete Epoxidharz in Form von Microplastikopartikeln frei. RA Thomas Mock geht in seinem Bericht "Kontamination von Böden und Grundwasser durch Mikroplastik und Bisphenol-A aufgrund kontinuierlicher Oberflächenerosion von großindustriellen Windrotoren und mögliche nachteilige Folgen für die menschliche Gesundheit", davon aus, dass pro Windkraftanlage eine Menge von zwischen 50kg und 150 kg Mikrofasern pro Jahr emittiert werden! Für die fünf Windräder des Windparks Öhningen würde das bedeuten, dass im Jahr bis zu 750 KG Microfasern freigesetzt werden. Hochgerechnet über eine Lebensdauer von 25 Jahren wären das etwas weniger als 20 Tonnen Microfasern, die im übrigen genauso lungengängig sind wie Asbestfasern, die über den Wald am Schienerberg verteilt werden.
Das Problem hat mittlerweile auch der Deutsche Bundestag erkannt. Eine Stellungnahme des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, die das Problem, allerdings mit geringeren Zahlen als RA Th.Mock, bestätigt, geht klar von einer Emissionen von Micropartikeln durch Windkraftanlagen aus.